Wohnprojekt Oberthaler Straße
Im Frühjahr 1993 gab es in St. Wendel wenig Wohnraum. Eine Welle von Neuzuzügen seit 1990, besonders von Menschen aus den Gebieten der ehemaligen UdSSR, machte die Wohnungssituation in St. Wendel schwierig.
Wohnraum schaffen, besonders für Menschen, die am Wohnungsmarkt benachteiligt sind, das war die Idee, die Pfarrer Gerhard Koepke und die Mitglieder des Prebyteriums bewegte. Geldfonds der EU, Finanzhilfen der Landeskirche, ermutigten dann die Gemeinde zu dem recht ungewöhnlichen Schritt, ein Wohnhaus zu bauen, in dem vorrangig „Aussiedler, Flüchtlinge und sonst am Wohnungsmarkt Benachteiligte“ wohnen sollten. Die Stadt St. Wendel stiftete das Grundstück und unterstütze das Projekt großzügig. Das Sozialministerium des Saarlandes gewährte einen Zuschuss von 550.200 DM; 567.000 DM kamen aus Brüssel, aus dem genanntem EUFond. Dass die Kirchengemeinde trotz dieser enormen Zuschüsse selber 1,2 Mio. DM aufbringen musste, macht die Größenordnung des Projektes deutlich.
10 Mietwohnungen, unterschiedlichster Größe, sind entstanden. Am 1. November 1995 konnten die Wohnungen erstmals bezogen werden. Seither herrscht buntes Treiben in der „Oberthaler
Straße 2“. Menschen aus vielen Teilen der Welt wohnen bei uns; u. a. aus Sri Lanka, Kasachstan, Türkei. Ehepaare mit Kindern, Alleinerziehende, Alleinstehende und Behinderte.
Ein Team aus der Gesamtkirchengemeinde betreut das Haus regelmäßig und sorgt dafür, dass auftretende Spannungen beseitigt werden und ein gutes Einvernehmen herrscht.